Als Pionierin der Abstraktion wandte Hilma af Klint sich bereits 1906 von der gegenständlichen Malerei ab, und dies noch vor der ersten abstrakten Schöpfung Kandinskys. Mit ihren spiritistisch und anthroposophisch beeinflussten Bilderwelten suchte sie andere Dimensionen der menschlichen Existenz zu erkunden. Die Künstlerin hatte eine öffentliche Ausstellung ihrer Werke auf mehrere Jahrzehnte nach ihrem Tod untersagt und somit kann das Oeuvre erst jetzt von einer breiteren Öffentlichkeit wiederentdeckt werden. »Blumen, Moos und Flechten« ist der Titel eines 84seitigen Skizzenbuchs aus dem Jahr 1919, das hier als farbiges Faksimile komplett vorliegt. Im Anhang reagieren neun zeitgenössische Künstler auf dieses »Lebensmanifest«. (Text deutsch, engl.)