Katalog, Zürich 2002. Der Band präsentiert eine reiche Auswahl an Zürcher Druckgrafiken, deren Produktion in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Aufschwung erlebte. Ein neu erwachtes Naturgefühl führte allgemein dazu, dass die einheimische Umgebung zum Bildgegenstand wurde. Mit dem aufkommenden Tourismus ging zudem ein wachsender Bedarf an Erinnerungsblättern einher. Zürich - damals ein Zentrum des europäischen Geisteslebens - überraschte die Fremden mit seiner herrlichen Lage zwischen sanften Hügelzügen und dem sich gegen Süden erstreckenden See sowie der den Horizont bildenden Alpenkette. Neben Stadtveduten von Zürich oder Winterthur wurden häufig Sehenswürdigkeiten wie der Rheinfall oder die liebliche Zürichseeregion dargestellt, aber auch unscheinbarere Gegenden - Ortschaften, Waldstücke, Wasserfälle. Verkauft wurden die Druckgrafiken durch meist selbst künstlerisch tätige Inhaber von Kunstverlagen, die in Anzeigenorganen der Stadt inserierten und eigene Verzeichnisse veröffentlichten. Die Verleger richteten sich mit ihrem Angebot ganz nach den Wünschen des Publikums; so konnten die Blätter unkoloriert gekauft werden oder aber nach Aberlischer Art illuminiert in angenehmen gemahlten Rähmli, hinter sauberm Glas, völlig fertig zum Aufmachen.