Die Jungfrau Maria spielt eine entscheidende Rolle im Christentum und ebenso in der Kunst des christlichen Abendlandes vom 5. Jahrhundert bis in die Gegenwart. In bestimmten Zeiten wurde die Muttergottes sogar häufiger und auch origineller in der Kunst dargestellt als ihr, wie die katholische Kirche sagt, »eingeborener Sohn«. Die historische Identität der europäischen Völker scheint durch die Zeiten hindurch eng verbunden zu sein mit der Art, wie Maria verehrt, vorgestellt und ins Bild gesetzt wurde. Timothy Verdon, der Autor dieser fundierten Untersuchung, organisiert das reiche visuelle Material nach verschiedenen methodologischen Prinzipien, indem er in verschiedenen Kapiteln einen thematischen, biografischen und konkret historischen Zugang sucht: Als Fallbeispiel wird die Bedeutung der Maria für die florentinische Kunst dargelegt. Verdon schreibt vom Standpunkt des christlichen Glaubens aus, wodurch er neben dem verstandesmäßigen auch einen spirituellen Zugang zum Thema findet. (Text engl.)