»Kunst im Umfeld der in den siebziger Jahren von Beuys gegründeten Free International University«. Die komplexe künstlerische Entwicklung Virgil Grotfeldts wird hier erstmals ausführlich betrachtet. 1948 geboren, durchlief der in Texas lebende Künstler verschiedene Werkphasen, die in vielfältigen Beziehungen zur amerikanischen und europäischen Kunst und Philosophie stehen. In den siebziger Jahren vom Fotorealismus beeinflusst, wandte sich Grotfeldt später einer mystischeren Form der Darstellung zu. Sein reges Interesse an anthropologischen Themen sowie Vorbilder wie Odilon Redon und Victor Hugo flossen in seine Arbeiten ein. Diese führt er meist auf Papier aus und experimentiert dabei mit Materialien wie Kohlen- und Metallstaub. Häufig integriert er gefundene Dokumente wie nautische Karten oder alte Handschriften. In den neunziger Jahren beschäftigte sich Grotfeldt hauptsächlich mit Naturphänomenen; es entstanden zarte, biomorphe Abstraktionen, von denen Walter Hopps, Kurator am Guggenheim Museum, schreibt, er habe seit den frühen Arbeiten Jackson Pollocks nicht mehr solche Formen gesehen. Entdeckenswert! (Text englisch).