Maria Lassnig, Grande Dame der zeitgenössischen europäischen Malerei und Gewinnerin des Goldene Löwen der diesjährigen Venedig Biennale, wurde in diesem Jahr 94 Jahre alt. In Graz würdigt man ihr Werk nun mit einer großen Soloausstellung. In Maria Lassnigs Kunst manifestiert sich ein grundsätzliches Thema, dem der Mensch von jeher gegenübersteht. Es ist die Frage nach dem Bild, die Frage nach dem Visuellen auf einer grundsätzlichen Ebene. Dabei ist zu beachten, dass sich die sichtbare Welt nur zum Teil als der Ort des Visuellen definieren lässt. Wesentlicher erscheint bei Lassnig die Erkenntnis, dass der menschliche Körper ein Medium darstellt, das Bilder generiert. Teils noch nie gezeigte Werke aus allen Schaffensphasen sind hier vorgestellt, ein Werk, das die Entwicklungen vom abstrakten Expressionismus bis zur gegenständlichen Malerei exemplarisch nachzeichnet. Mit Texten von Gottfried Böhm, Oswals Wiener, Peter Pakesch u.a. (Text dt., engl.)