Konsequent wie kein anderer Maler hat der Düsseldorfer Jörg Immendorf das vereinte Deutschland in seinen Bildern visionär in Szene gesetzt. Sein »Café Deutschland«-Zyklus (43 Gemälde zwischen 1978 und 1982) ist jedoch nicht nur politisch zu lesen, sondern auch als Metapher gesellschaftlich-kultureller Widersprüche. Der Zyklus »Café de Flore« (1987-1993), in dem er zentrale Figuren der Kunst des 20. Jahrhunderts aufmarschieren läßt, kann als Weiterführung dieser Problematik im Bereich der Kunst und Kunstgeschichte gelten. Diese zentralen Werkabschnitte werden in »Bild mit Geduld« von frühen Bildern eingeleitet, mit sogenannten »Übergangsbildern« verbunden und als Höhepunkt und Abschluß des »Café Deutschland« von der kapitalen Bronze-Skulptur »Naht (Brandenburger Tor - Weltfrage)« (Beitrag zur documenta 7) »gekrönt«.