Als eigenständige Werkgruppe entstehen Landschaften in Richters Oeuvre - nach seiner schwarz-weißen Photomalerei, die auf Illustrierten- und Amateurphotos beruhte - seit 1968: schwarz-weiße Stadtansichten, Gebirgslandschaften und Parkstücke, die eine harte, pastose Farbstruktur zeigen, romantisierende Seestücke und Wolkenbilder von subtiler Farbigkeit und Transparenz, Landschaften, die sich auch malerisch auflösen oder abstrakt übermalt sind. Die Landschaftsbilder entstehen parallel zu den Abstraktionen Richters - etwa den nach Farbmusterkarten gefertigten Farbtafeln oder den Graubildern - und sind ausschließlich in diesem Kontext begreifbar. Keinem anderen Motiv hat sich Gerhard Richter mit einer ähnlichen Intensität über einen vergleichbar langen Zeitraum gewidmet. Mit hervorragenden, großformatigen Abbildungen erschließt der Band Richters Land- schaftsbilder, in denen Landschaft und Abstraktion nicht als Gegensätze, sondern als verwandte Konzepte von malerischer Wirklichkeitsaneignung erscheinen. (Text engl.)