Der norddeutsche Künstler Friedrich Karl Gotsch (1900-1984) gehört zu den Expressionisten der zweiten Generation, die eher als expressive Realisten zu bezeichnen sind. Bevor er in Dresden von 1920 bis 1923 erst Schüler von Otto Hettner, dann von Oskar Kokoschka wurde, war er in Kiel Schüler von Hans Ralfs. Die Publikation untersucht das Werk des Künstlers im Hinblick auf die Vorbilder und Einflüsse der Vorgängergenerationen und Malerkollegen. In verständlichen Texten, die sich eng an der Vita des Künstlers orientieren, wird die Prägung seines Werkes durch vor allem die Maler der »Brücke« sowie Kokoschka, Nolde und Munch und auch die Alten Meister beleuchtet. Der umfangreiche Abbildungsteil macht dies sinnlich erfahrbar und bezeugt zudem die besondere Ausstrahlung der Gemälde (Landschaften, Portraits, Bibelszenen, Selbstportraits) sowie die Entwicklung des Künstlers zur Abstraktion. Denn im Rückgriff auf Vorbilder der Kunstgeschichte erarbeitet er sich eigene bildnerische Mittel und eine durchaus eigenständige Position.