Ob »Vogue« oder »Monopol«, ob »Vanity Fair« oder »Elle« - die Kunstmagazine inszenieren ihre Werke mit Models, die Modemagazine ihre Models mit Kunstwerken. Der große Hype der Kunst wirkt in die Modewelt und umgekehrt. So hat Yves Saint Laurent Bildmotive von Piet Mondrian in Kleiderentwürfe gewandelt oder Calvin Klein seine Mode in den Skulpturen von Donald Judd fotografieren lassen. Isabelle Graw verfolgt diese faszinierende Geschichte der gegenseitigen Annäherung aber noch weitergehend. Sie beschreibt nicht nur ein Phänomen der Oberflächen und des Scheins, sondern fragt nach den strukturellen Analogien zwischen Kunst- und Modewelt. Tatsächlich greift der Kunstmarkt verstärkt in Wertbildungsprozesse und künstlerische Produktion ein. Damit zusammenhängend haben sich Kunst- und Modewelt - auch in personeller Hinsicht - einander angenähert.