Seit seiner Wiederentdeckung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt Johannes Vermeer als einer der meist bewunderten und einflussreichsten Maler Europas. Seine zurückgezogene Lebensweise, Gerüchte um die Verwendung einer camera obscura und die fehlende Identifizierung seines Lehrers haben ihn bis in die jüngste Vergangenheit als das isolierte, geheimnisumwobene Malergenie erscheinen lassen. Walter Liedtkes neue Monographie beleuchtet Vermeers Leben und setzt dessen Arbeit in den Kontext der Delftschule und der Delftgesellschaft als Ganzes. Die zahlreichen Bewunderer dieses außergewöhnlichen Malers werden sich an Liedtkes Monographie erfreuen, die sich u.a. mit subtilen Bedeutungen in Vermeers Werk und mit dessen raffinierter Technik und eigenwilligem Stil auseinandersetzt. Dieser Band ist in seiner Interpretation der wohl historischste, den es derzeit gibt. Anhand ausführlicher Kommentare präsentiert er dem Leser diesen Meister seines Faches, dessen besondere Sensibilität sich letztendlich doch nur beschreiben, aber niemals erklären lässt. (Text engl.)