Die realistische, zu lyrischer Wirkung verinnerlichte oder zu dramatischem Pathos gesteigerte Wiedergabe alltäglicher Gegenstände wurzelt im Spätmittelalter. Die Verselbstständigung dieser Thematik beginnt - teilweise noch im Rahmen figürlich-szenischer Kompositionen - in der Renaissance und verbindet sich im Barock mit der Tendenz zur »reinen« Malerei. An dieser Entwicklung sind herausragende Künstler beteiligt: in Italien Tizian und Caravaggio, in Spanien Velázquez und Goya, in Frankreich Chardin. Ihnen und einer Vielzahl hervorragender Spezialisten ihres Faches ist dieser reichhaltig ausgestattete Kunstband gewidmet. Zahlreiche Reproduktionen in ausgezeichneter Qualität zeigen das ganze Spektrum der Stilllebenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die Variationen und die Entwicklungslinien dieses Genres. Sie dokumentieren den künstlerischen Weg aus dem Mittelalter in die Neuzeit. Die Konzentration auf niederländische und deutsche Stillleben dient der Herausarbeitung der wesentlichen Stilelemente, Bildtypen und Darstellungsinhalte. Ein Verzeichnis der Meisterwerke mit Begleittext zu den Malern und ihren Werken, eine Liste der Stilllebenmaler des 17. und 18. Jahrhunderts, ein Register und eine Auswahlbibliografie erschließen diese grundlegende Darstellung.