Pisanello (um 1395-1455) war einer der angesehensten und begehrtesten Künstler seiner Generation. Der lyrisch-zarte Ton der Malerei fand schon zu seinen Lebzeiten im Schrifttum der Dichter und Humanisten eine geradezu hymnische Verherrlichung. Bis zu den Hauptmeistern der Hochrenaissance, Raffael und Michelangelo, sollte kein Künstler Italiens so gepriesen sein. »Die spätritterliche, heraldische Melancholie, die der heutige Betrachter wahrzunehmen meint, ist weniger dem depressiven Bewußtsein einer abschiednehmenden Epoche, etwa dem »Herbst des Mittelalters’, geschuldet, sondern eher der Vergänglichkeitserfahrung einer überzüchteten Modewelt, die alles dem schönen Augenblick opfert und doch weiß, daß sie ihn nicht festhalten kann.« (FAZ) (Text franz.)