Das Ausstellungsereignis des Jahres 2011 führt nach Wien, ins ehrwürdige Kunsthistorische Museum: Hier erfährt das Menschenbild der frühen deutschen Portraitkunst eine neue Verortung. Das Verhältnis von Dürer, Cranach, Holbein und Co. gegenüber ihrer Umwelt und ihr Blick auf die Zeitgenossen führt zu einem neuen Verständnis des Menschen im ausgehenden Mittelalter. Spitzenwerke aus der ganzen Welt sind für die Ausstellung, die ab September in der Münchner Hypo-Kulturstiftung zu sehen sein wird, zusammengetragen worden, ein in dieser Tiefe kaum je wieder verfügbares, hochkarätiges Aufgebot an Meisterwerken. Speziell die deutsche Portraitkunst um 1500 gelangt als das Medium der Verewigung von Vergänglichem zu bedeutenden und sehr eigenständigen Positionen, wie dieser Katalog nachvollziehbar erkennen lässt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass der Blick des Künstlers natürlich einen erkenntnisreichen Blick auf unsere Vorfahren und die damalige Gesellschaft ermöglicht. Schon jetzt ein Standardwerk zur Bildnismalerei des ausgehenden Mittelalters in Deutschland! (Hirmer)