»... einer der begabtesten Menschen unseres Jahrhunderts«, schreibt Goethe über Adam Friedrich Oeser, seinen Erzieher in ästhetischen Dingen. Sei es in der Lehre, der Ikonografie, der Buchillustration oder in Fragen des Geschmacks - der Leipziger Akademiedirektor gilt als wichtiger Neuerer in der zweiten Hälfte des 18. Jh. Er vertrat eine umfassende Geschmacksreform, entwickelte neue Unterrichtsmethoden und öffnete die Akademie für Handwerk und Industrie. In seinen Portraits war er Vertreter einer Seelenmalerei, in der die psychologische Präsenz und Glaubwürdigkeit mehr zählte als die imponierende Pose. 55 Arbeiten aus dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig werden hier vorgestellt. (Hirmer)