Im viktorianischen Zeitalter, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, begeistern sich zahlreiche Fotografen, die um künstlerische Anerkennung bemüht sind, für die Ästhetik der präraffaelitischen Maler. Sie wurden ebenso wie die Maler von den Schriften John Ruskins, dem ersten Theoretiker der Präraffaeliten, geprägt. Die präraffaelitischen Maler und viktorianischen Fotografen kennen einander. Sie behandeln dieselben historischen Themen, die Dante, Shakespeare, Byron oder dem »Hofdichter« Lord Tennyson entnommen sind. Auch das Alltagsleben dient ihnen als Quelle für ihre Sujets. Auf diese Weise entsteht ein fruchtbarer Dialog zwischen den Malern und Fotografen, den die Gemälde von John Everett Millais, Dante Gabriel Rossetti, Ford Maddox Brown und die Fotografien von Julia Margaret Cameron, Roger Fenton, Lewis Carroll und Henry Peach Robinson widerspiegeln. (Text englisch)