Köln 2004. Baudelaire nannte ihn »den letzten großen Künstler der Renaissance und den ersten der Moderne«. Der Dichter nennt ihn gerade darum eines der »Leuchtfeuer« der Kunst, weil er seiner Kühnheit und Originalität nicht einfach freien Lauf ließ, sondern sie in den Dienst einer Tradition stellte. Ein anderer Dichter, Paul Valéry, hat dies auf seine Weise zum Ausdruck gebracht: »Die wahre Tradition in den großen Werken besteht keinesfalls darin, das wieder aufzunehmen, was die anderen bereits gemacht haben, sondern den Geist aufzuspüren, aus dem diese großen Werke entstanden sind.« In diesem Sinne hat Delacroix den Geist eines Michelangelo oder eines Rubens aufgespürt und so gänzlich eigenständige Meisterwerke geschaffen, die dieser Band kenntnisreich dokumentiert.