Wir ahnten es schon immer: Die Avantgarde war weiblich! Zumindest im vor- und nachrevolutionären Russland. Erstmals in der Geschichte der Kunst trat eine große Zahl von Künstlerinnen selbstbewusst und gleichberechtigt neben den männlichen Kollegen an die Öffentlichkeit. Es ging dabei nicht (allein) um Achtungserfolge, vielmehr bestimmten sie die künstlerischen und gesellschaftlichen Ziele ihrer Zeit entscheidend mit. Das Katalogbuch stellt mehr als 100 Kunstwerke, bühnenbildnerische, kunsthandwerkliche und typografische Arbeiten russischer Avantgardistinnen aus der Zeit von 1907 bis 1934 vor. Neben Größen wie Alexandra Exter, Natalja Gontscharowa, Ljubow Popowa, Olga Rosanowa, sind auch weniger bekannte Künstlerinnen präsent. Geboten wird ein Überblick über die Entwicklung der russischen Kunst von den figurativen Werken des Neo-Primitivismus bis zu den abstrakten Kompositionen von Kubo-Futurismus, Suprematismus und Konstruktivismus.