Text Martin Urban u.a. Parallel zu seinen Gemälden und Aquarellen hat Emil Nolde auch ein umfangreiches druckgraphisches Werk hinterlassen, das aus über 500 Radierungen, Holzschnitten und Lithographien besteht. Dieses graphische Werk gehört zu den bedeutendsten und schönsten innerhalb der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Es umfaßt im wesentlichen die Jahre 1905 bis 1926. Es ist vielseitig und spannungsreich wie das Gesamtwerk des Künstlers und gleichwohl von überzeugender Geschlossenheit. Seine Druckgraphik verleugnet nicht den Maler, offenbart aber zugleich, daß Nolde die Mittel sehr bewußt, überlegt und sicher zu setzen weiß, bisweilen mit kühler Distanz oder auch elegant und mit überraschendem Raffinement. »Im Katalog sind etwa 250 Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, Hektographien verzeichnet, ausgewählt aus der reichen, nahezu vollständigen Graphik-Sammlung der Nolde Stiftung, so dass Noldes Entwicklung und Leistung als Druckgraphiker überzeugend dokumentiert werden. Die Texte geben eine allgemeine Einführung, sie beschäftigen sich mit einzelnen Werkgruppen und ihrer Stellung innerhalb des graphischen Gesamtwerkes und würdigen Bedeutung und Rang dieses Werkes im deutschen Expressionismus.« (M. Urban)