Mit diesem reich bebilderten Band erscheint eine umfangreiche Retrospektive zu den bisher wenig bekannten Akt-Zeichnungen des später als »entartet« diffamierten Künstlers. Karl Schmidt-Rottluff, Maler, Graphiker und Bildhauer (1884 in Rottluff bei Chemnitz -1976 in Berlin) ist als Mitbegründer der Künstlergemeinschaft »Brücke« 1905 weithin bekannt geworden, aber trotz diverser Ausstellungen und Publikationen sind die vielfältigen Phasen seines Schaffens nicht klar umrissen. Dazu gehören aus seinem expressionistischen Frühwerk faszinierende Akt-Zeichnungen. Von den hier zum Teil erstmalig publizierten 60 Akt-Darstellungen stammen über die Hälfte aus dem Jahr 1913. Dass sie trotz zweier Kriege und teilweise böswilliger Vernichtung seit 1937 als so genannte »Entartete Kunst« erhalten blieben, ist mutigen Privatsammlern zu verdanken. An diesem kleinen aber feinen Buch werden Liebhaber des klassisch-modernen Zeichnung große Freude haben.