Dem New Yorker Maler Kimber Smith blieb zeitlebens die Anerkennung durch die amerikanische Kunstwelt versagt. Mit anderen amerikanischen Künstlern seiner Generation, etwa Sam Francis, Ellsworth Kelly oder Joan Mitchell suchte Smith auch in Europa einen Anknüpfungspunkt gerade in jener Traditionslinie, die der Abstrakte Expressionismus in seiner Vorstellung einer autochthonen amerikanischen Kunst abbrechen wollte. Stehen die ersten Bilder mit ihrem eruptiven Ausdruck noch im Schatten des Abstrakten Expressionismus, so gelangt Smith Anfang der sechziger Jahre zu einer Klärung seiner Bildsprache. Einfache geometrische Formen wie Kreise, Rhomben und Balken bestimmen nun sein Vokabular. Dabei behalten seine Kompositionen immer einen Moment des Spontanen, bleiben erkennbar als Ausdruck des konkreten malerischen Prozesses. Der Katalog zur Retrospektive im Kunstmuseum Winterthur und Josef Albers Museum Quadrat Bottrop zeichnet den künstlerischen Werdegang von Kimber Smith in hochwertigen Abbildungen und begleitenden Texten nach. Fotos aus privaten Archiven und ein Künstlergespräch runden den Band ab.