Als idealisierendes Repräsentationsbild par excellence hatte die Büste seit ihrer Entstehung in der frühen Antike über zahlreiche Epochen hinweg nahezu ausschließlich politische, dekorative oder religiöse Funktionen inne. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befreit sich die Gattung von dieser »dienenden« Funktion, womit sie sich bislang ungeahnte formale Perspektiven und inhaltliche Freiräume erschließt. Das traditionelle frontalansichtige Schulterbild erfährt nun eine intensive kreative Entwicklung, die durch Lust am Experiment, an der Abstraktion, an Verfremdung und Hinterfragung bestimmt wird. Gezeigt werden Werke - neben Büsten von Rodin und Giacometti - u. a. von Honoré Daumier, Medardo Rosso, Constantin Meunier, Emile-Antoine Bourdelle, Henri Matisse, Henri Laurens, Alexander Archipenko, Wilhelm Lehmbruck, André Derain, Henry Moore, Diter Roth, Daniel Spoerri, Timm Ulrichs, Mimmo Paladino, A. R. Penck, Markus Lüpertz, Wim Delvoye, Ah Xian, Marc Quinn, Rosemarie Trockel, Mauricio Cattelan, Jeff Koons, Stepahn Balkenhol, Magdalena Abakanowicz, Leiko Ikemura, Wang Du und Katsura Funakoshi.