Die Kunst folgt seit der Antike den in der Natur gefundenen Vorbildern und suchte sie in der Idealisierung der Landschaft oder der Figur sogar zu verbessern und zu steigern. Doch zugleich ist die Natur, da nicht von Menschenhand geschaffen, der Gegenpol zur Kunst. Ist die Kunst perfekte Konstruktion, so ist die Natur Sinnbild des Zufälligen, Nicht-Steuerbaren, das außerhalb menschlicher Beeinflussung liegt. Diese unfassbare Natur wird seit Klassizismus und Romantik als ebenso erhaben wie bedrohend erlebt. Dadurch wurde auch die Kunst grundlegend verändert: Sie ahmt sie nicht mehr nur nach, vielmehr entsprechen sich Kunst und Natur nun gegenseitig darin, dass sie die Erfahrung des Absoluten vermitteln. In dieser Publikation werden die verschiedenen künstlerischen Positionen in der Landschaftsmalerei vom 19. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Kunst vorgestellt, u.a. von Delacroix, Courbet, Pissarro, Monet und Renoir, van Gogh, Segantini, der klassischen Moderne (Brancusi, Mondrian, Klee), Jackson Pollock, Mario Merz, Giuseppe Penone bis zu Gerhard Richter.