Katalog, Bochum 2003. Künstler jüdischer Herkunft prägen in bedeutender Weise die Entwicklung der Moderne. Seit Anfang der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bewegen sie sich in einem Koordinatensystem von Emanzipation und Assimilation, nationaler Akkulturation und zionistischem Engagement. Dabei kreist ihr Schaffen immer wieder um das biblische Verbot des Abbildes, selbst bei den Künstlern, die sich bewusst aus dem jüdisch religiösen Kontext lösten. Bisweilen wird gerade der Befreiungsversuch von Traditionen zur künstlerischen Antriebskraft. 16 Autoren setzen sich u.a. mit folgenden Themen auseinander: der Aufbruch in die Moderne, der jüdische Künstler als »Weltenbürger«, die «jüdische Renaissance« in Berlin, Exil und Shoa sowie aktuelle Positionen jüdischer Künstler. Die Beiträge richten so das Augenmerk des Lesers auf Bruchstellen und Kontinuitäten der sozialen kulturellen und historischen Entwicklung, auf Gegenwart und Zukunft jüdischer Künstler. Mit Werken von Marc Chagall, Jim Dine, Lucian Freud, Dani Karavan, Max Liebermann, Ludwig Meidner, Amedeo Modigliani, Barnett Newman, Felix Nussbaum, Man Ray, Mark Rothko, Daniel Spoerri, Lesser Ury u.v.a.