Als am 29. Mai 1453 nach zweimonatiger Belagerung Konstantinopel unter dem Ansturm der Osmanen fällt, geht die große, durch Kaiser Konstantin begründete, über tausendjährige Geschichte des Byzantinischen Reiches zu Ende. Byzanz, so der antike Name der Stadt, stand für ein mächtiges Reich und eine blühende Kultur im Zeichen des Kreuzes. Für die Zeitgenossen verband sich zudem damit die Vorstellung von unermeßlichem Reichtum und höchster Prachtentfaltung. Die Ausstellung des Erzbischöflichen Diözesanmuseums zum Thema trägt den Titel »Byzanz - Das Licht aus dem Osten.« Zum einen steht die besondere Ausbildung von Kult und Liturgie in Byzanz vom 4. Bis 15. Jahrhundert im Mittelpunkt, die auch für den Westen von prägender Bedeutung wurde, zum anderen werden in umfassender Weise Aspekte des alltäglichen Lebens beleuchtet. Die reichen differenzierten Formen der byzantinischen Liturgie werden anhand von Bauplastik, Geräten, Elfenbeinen und liturgischen Büchern vor Augen gestellt. Wie stark Herrschaft, Wirtschaft und Kultur bis in die alltägliche Lebenspraxis hinein von christlichen Vorstellungen geprägt waren, verdeutlichen sowohl schlichte Gegenstände des täglichen Gebrauchs als auch kostbare Arbeiten des Kunsthandwerks aus berühmten Werkstätten. Eine Fülle interessanter und kostbarer Exponate - insgesamt werden über 350 Objekte gezeigt, darunter auch bislang öffentlich noch nie präsentierte Werke aus bedeutenden Privatkollektionen - lassen ein faszinierendes und lebendiges Bild der byzantinischen Kultur entstehen.