Als Michael C. Rockefeller 1961 spurlos an der Südwestküste Neuguineas verschwand, erregte dieses Ereignis weltweites Aufsehen. Die vergebliche Suche nach ihm und die wilden Spekulationen über die Umstände seines Todes lenkten das Interesse auf ein weit entferntes, von dichten Mangrovensümpfen und tropischen Regenwäldern bedecktes Land, schwer zugänglich und deshalb noch kaum erschlossen von der damals holländischen Kolonialverwaltung und christlicher Mission. In den Blick rückten damit auch dessen Bewohner, die Asmat. Menschen voller urtümlicher Kraft und Wildheit, bei ihren Nachbarn gefürchtet als Kopfgeldjäger und Kannibalen, Menschen auch von mitreißender Heiterkeit, Liebenswürdigkeit und Kreativität, die ihre Existenz auf das schöpferische Kunstschaffen eines mythischen Urahnen zurückführen und seither künstlerisches Tun als religiöse Verpflichtung begreifen. Erst das Interesse am tragischen Schicksal Rockefellers weckte die Aufmerksamkeit der ethnologischen Fachwelt für den künstlerischen Reichtum dieses Volkes. Dieser kunsthistorisch und ethnographisch wichtige Katalog trägt zur Schließung einer gravierenden Forschungslücke bei. Alle Exponate sind einzeln und ausführlich beschrieben und eingeordnet.