Seit den siebziger Jahren schafft Wolfgang Laib ein Werk von beeindruckender Stimmigkeit und Reichhaltigkeit, das sich den traditionellen Vorbildern der Ästhetik der letzten Jahrzehnte weitgehend entzieht. Mensch und Werk sind nicht einzuordnen, nicht sein Werdegang, seine Bezugspunkte und sein Engagement in der Kunst. Seine Werke erfordern eine neue Sichtweise, einen Blick jenseits der allgemeinen Betrachtungen, aufgrund derer wir jedem Ding seinen Namen und seine Funktion zuordnen. Sie erfordern eine andere Dauer, in der die Zeit nicht mehr nach Uhren gerichtet, sondern die der Jahreszeiten und Lebensalter ist. In seinen Arbeiten lebt ein altes, universelles Erbe wieder auf: die Fähigkeit, vor der Schönheit der Natur zu staunen.