Köln 2005. Der 100. Geburtstag von Fritz Winter gab den Anlass, einmal mehr seine Position innerhalb der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu beleuchten. Im Zentrum der Publikation steht diese Werkfolge von 55 Arbeiten auf Papier von 1944 mit dem ungewöhnlichen Titel »Triebkräfte der Erde«. Fritz Winter im Kontext mit Marc, Klee, Beuys und Kirkeby. Eine Kostbarkeit zum 100. Geburtstag des Künstlers. Vegetabile Strukturen und stilisiertes Pflanzenwachstum, das sich im Halbdunkel unterirdischer Räume zu vollziehen scheint, prägen die Bilder. Dass Winters »Triebkräfte« nicht allein ein Zeugnis der deutschen Romantik sind, sondern aktuelle und übergreifende Tendenzen zeigen, belegt die Gegenüberstellung mit Werken von Franz Marc, Paul Klee, Joseph Beuys und Per Kirkeby. Diese Künstler haben die Metamorphose der Pflanze, ihre prozessuale Entwicklung aufgegriffen und weitergeführt. Im direkten Vergleich ergeben sich neue Sichtweisen, die der wissenschaftlich fundierte Katalog erstmals zusammenfasst. Ausstellung in der Pinakothek der Moderne, München, 27.10.2005 bis 15.1. 2006.