»Nur Niedagewesenes lohnt sich zu zeigen«, so beschreibt die japanische Modedesignerin Rei Kawakubo die Philosophie ihrer provozierenden Polsterkleider. Sie erschüttern die Vorstellung von der einen, naturgegebenen Form des Körpers. Das zeichnet auch die Arbeiten des Kölner Künstlers Thomas Grünfeld aus: Seine »misfits«, Kombinationen aus Präparaten verschiedener Tiere, stellen zum Teil komische, zum Teil krasse Eingriffe in die ursprüngliche Gestalt realer Lebewesen dar. Seine »Gummis«, amorphe Bodenplastiken mit Naturkautschuküberzug, erinnern an die weichen Formen eines Urlebens vor der Aufteilung in Pflanze und Tier. Die Zerstörung gängiger Formen und ihre Verwandlung in eine völlig neue, eigenwillige Erscheinung, die Entstellung des vermeintlich Schönen zum ungewohnt anderen Schönen - das verbindet Grünfeld mit Rei Kawakubo und ihrem Mode-Label »Comme de Garçons«. Mit Arbeiten von Thomas Grünfeld und Rei Kawakubo entsteht im vorliegenden Buch eine Art exotische Menagerie, in der kunstvolle Tierhybriden, amöbenhafte Gummireliefs und skulpturale Modeformationen das Spiel des »Herausputzens«, das Spiel mit der »zweiten Haut« vorführen. Text deutsch/englisch.