»Das Schwere zum Schweben zu bringen«, das Grundmotiv, das Thomas Grochowiak gerne als Ziel all seiner Malaktionen benennt, weist hin auf den Spannungsbogen, den Kunst aushalten muß, wenn sie Bedeutung erlangen soll: irdische Befangenheit in jedweder Form, im Reich der Ästhetik, aber vor allem als endliche Begrenzung unserer Wahrnehmung in faktischen Raum- und Zeitbezügen zu transzendieren, Geschichte also zu relativieren und einengende Standpunkte zu überwinden, zeigt an, wie seine Kunst sich artikuliert. Nicht von ungefähr sind Musik und Reisen nach eigenem Bekunden die wichtigsten Triebfedern seines kreativen Tuns. Und dies auf dem Hintergrund einer Vita, die den heute 80jährigen wie nur wenige Künstler auf vielseitigste Aktivitäten und Erfahrungen in der reichen Ausgestaltung der deutschen Kunstentwicklung nach 1945 zurückblicken läßt. Die vielen Spuren und bleibenden Ergebnisse solch kreativer Einmischung des Thomas Grochowiak hat Gerd Pressler in diesem Band nachgezeichnet.