Der in Deutschland geborene und vor dem Nazi-Regime nach Amerika geflüchtete Richard Lindner schuf ein eigenwilliges und tief beunruhigendes Werk. Oft pauschal als Pop-Künstler und typisch amerikanischer Maler eingestuft, ist seine Kunst jedoch tief in der deutschen Heimat verwurzelt. Das Plakative in seinem Stil geht auf seine Anfänge in der Werbung zurück. Seine farbenfrohen, symbol- und metaphernreichen Bilder sind bevölkert von schrillen Kunstfiguren: grotesken Kindern, kalten Roboter-Paaren, erotischen Frauen und vulgären Typen der New Yorker Unterwelt. »Ihm verdanken wir die Kreation der wattierten Bestien, des hormongespritzten Sexus, die Mechanisierung des Menschen und die Psychologisierung seiner Objektwelt. Mann und Frau, in fast allen Bildern eine unerträgliche Andersartigkeit dramatisierend » (W. Spies) Der Band versammelt erstmals Lindners gesamtes Werk. (Texte engl.)