Die im Mai 2010 nahezu hundertjährig verstorbene Louise Bourgeois gilt als eine der führenden zeitgenössischen Künstlerinnen, ihre Experimentierfreude stellte sie vor allem in den - in ihrem späteren Werk unter Umständen auch gleich mehrere - Räume füllenden installativen Arrangements unter Beweis, für welche sie bis dato ungebräuchliche Materialien wählte und zu einer unverwechselbaren künstlerischen Sprache fand. Die vorliegende Publikation lässt auch den Leser, der mit dem Werk der Künstlerin bereits vertraut ist, nicht kalt: in der Reihe »Modern Artists Series« der Publikationsreihe aus der Tate Modern würdigt die Kuratorin des Hauses, Ann Croxon, die über 70 Jahre währende künstlerische Tätigkeit der spätentdeckten Bourgeois. Mit Interviews, Kommentaren und einem ordentlichen Bildteil werden von den frühen Gemälden bis zu den jüngsten Papierarbeiten, Gouachen und Kritzeleien, von den Kleinskulpturen bis hin zu den großformatigen »Cells« erhellende Einsichten in das Gesamtwerk vermittelt - dazu zählen für die Autorin ebenfalls die Schriften der Ausnahme-Künstlerin. (Text engl.)