Die Personen auf den Bildern des Schweizer Künstlers Léopold Rabus (*1977) sind seltsame, vielleicht geistig zurückgebliebene, vom Leben gezeichnete Gestalten, Furcht erregend, aber immer auch komisch. In den realistisch dargestellten Hintergrund, etwa eine verlassene Hütte mitten im Wald oder eine Lichtung mit großen Giftpilzen, setzt er diese Menschen, die aus seiner unmittelbaren Umgebung stammen: Corcelles-Cormondrèche in der Nähe von Neuchâtel. Rabus ist malerisch nicht an Dingen und Ereignissen interessiert, die irgendwo in der Ferne geschehen; ihn faszinieren das lokale Umfeld und die im Verschwinden begriffenen Traditionen seiner Heimat. So etwa die »Haarbilder«, die man früher zum Andenken aus den Haaren Verstorbener fertigte. Heute gilt solch eine Tradition als morbide, Rabus empfindet sie dagegen als anrührend und sehr intim. Also gestaltet er ein Waldhaus, in dessen Innerem sich eine ähnliche Haarkreation befindet. (Text dt., engl., frz., niederl.)