Leonora Carrington (geb. 1917), eine der letzten Überlebenden der surrealistischen Bewegung, kam im Jahre 1936 in deren Kreise, nachdem sie sich den Erwartungen ihres reichen englischen Elternhauses entzogen hatte und mit ihrem Liebhaber Max Ernst nach Paris gekommen war. Sofort wurde sie von André Breton gefeiert, der ihren phantastischen, dunklen und satirischen Schreibstil und ihr Interesse an Märchen und am Okkulten hervorhob. Ihre Geschichten wurden in surrealistischen Publikationen abgedruckt, ihre Gemälde in surrealistischen Ausstellungen gezeigt. In den 1940er Jahren landete sie als Teil der surrealistischen Emigrantenszene in Mexico City. Eng befreundet war sie mit Luis Bunuel, Benjamin Péret, Octavio Paz und anderen mexikanischen Modernen. Sie stand im Zentrum des mexikanischen Kulturlebens und hielt doch ihre Verbindungen nach Europa aufrecht. Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über das reiche Gesamtwerk dieser faszinierenden Künstlerin. Dabei kommt auch der Einfluss, den die altmexikanische Kultur und Religion auf sie ausübten, nicht zu kurz. (Text engl., Lund Humphries)