Die Arbeiten Lawrence Carrolls sind Metaphern ihres langsamen Entstehungsprozesses: Der Künstler baut solide Kästen aus Holz, zersägt sie und fügt sie neu zusammen, kittet sie mit Leinwand, überzieht sie schließlich mit einem Firnis aus Wachs und Ölfarbe und heftet sie an die Wand. In diese Rauminstallationen integriert er weitere »malerische Elemente« wie Leinwände, die er zusammenfaltet und übereinanderstapelt. Der Betrachter findet angesichts der Nahtstellen und »Verletzungen« der »Paintings/Wall Drawings«, die Carroll biographisch als Dokumente seines eigenen Lebens und als Protokolle ihres Produktionsprozesses ansieht, allmählich in diese Arbeitsvorgänge zurück. Es entwickelt sich eine private Beziehung zu den Objekten und deren subtil gestalteten Oberflächen. In dieser ersten deutschsprachigen Publikation beleuchtet Richard Milazzo in einem umfangreichen Essay die künstlerischen Wurzeln und Strategien sowie die Lebensstationen des Amerikaners. Text deutsch/engl.