Angelpunkt für Etablierung Halles als Kunstzentrum war die Burg Giebichenstein mit ihrer Kunstschule, die heutige Hochschule für Kunst und Design Halle. Die Künstler, die hier lehrten und studierten und die sich in ihrem Umfeld sammelten, prägten bis in die 1950er Jahre hinein das künstlerische Leben der Stadt. Mit ihren Werken, die sich vor allem an der Formensprache der Klassischen Moderne orientierten, stießen sie bald auf offene Kritik, kamen mit der offiziellen Kunstdogmatik des SED-Regimes in Konflikt und gerieten zwischen die Fronten des Kalten Krieges. Die meisten von ihnen verließen die DDR. Die einst so vitale Kunstszene in Ostdeutschland verlor an Bedeutung. Mit einer Ausstellung arbeitete die Staatliche Galerie Moritzburg in Halle die Nachkriegsmoderne ihrer Heimat auf. Sie stellte zehn Maler vor, die die Kunstszene in den 1950er Jahren nachhaltig prägten: Hermann Bachmann, Herbert Kitzel, Jochen Seidel, Willi Sitte, Ulrich Knispel, Gerhard Hoehme, Bernhard Boes, Otto Möhwald, Fritz Rübbert und Kurt Bunge entwickelten sich in unterschiedliche Richtungen und beeinflussten in West und Ost die zeitgenössische Kunst.