Hermann Glöckner (1889 - 1987) gehört zu den bedeutendsten, wenn auch nicht zu den prominenten Künstlern, die auf dem Gebiet der DDR lebten und kunsthistorisch Zeitüberdauerndes geschaffen haben. Obwohl er im Stillen arbeiten musste und jahrzehntelang kulturpolitisch weitgehend isoliert wurde, besaß sein Werk stets Aufmerksamkeit erregende Ausstrahlung. Es ist geprägt vom steten Wechsel des Gegenständlichen und Abstrakten, insbesondere aber von der systematischen Suche nach Gesetzmäßigkeiten visueller Wahrnehmungsformen. Der Katalog umfasst insgesamt 107 Exponate - im wesentlichen Arbeiten auf Papier - und gibt Einblicke in das umfangreiche Oeuvre Glöckners, in die thematische und technische Vielfalt seiner Kunst. Neben Versuchen mit gegenstandslosen und geometrischen Konstruktionen finden sich Wirklichkeitsbeobachtungen in ihrer konstruktivistischen Verwandlung, angelehnt an Werke von z.B. Sophie Taeuber-Arp, Faltcollagen, konstruktive Farbfeldmalereien, gestische Kurvaturen, spontane und intuitive informelle Arbeiten, Collagen sowie 24 dreidimensionale Objekte.