Katalog, Rupertinum Salzburg 1984. Der österreichische Maler Herbert Boeckl (1894-1966) war dem Kunstsinn seiner Zeit immer weit voraus. Erst im Nachhinein fanden viele seiner Werke die gebührende - auch internationale Würdigung. Boeckls Arbeiten zu »Anatomie« entstanden in den 30er Jahren, als sein künstlerisches Interesse bereits dem »wie es ist« galt. Als eine Art Zaungast im Seziersaal eines Wiener Spitals beobachtete er die Szenerie und studierte den leblosen, meist zwecks Obduktion geöffneten Körper. Eine in der Folge entstandenen Kreidezeichnungen - und Studien auf Papier gehören größtenteils der Albertina und sind hier im - vermutlich authentischen - Querformat präsentiert. Eine eindruckvolle Arbeit, die bezeugt, daß sich der Maler von seinen berühmten Vorgängern Klimt und Kokoschka deutlich absetzt und künstlerisch bereits einer neuen Generation angehört.