HAP Grieshaber (1909-1981) schuf in einer individuellen, markanten Formensprache vor allem großformatige abstrahierende Holzschnitte, die sich allgemeinmenschlichen Fragen stellen und das Zeitgeschehen kommentieren. Seine bedeutendste Serie ist der »Totentanz von Basel«. Vierzig vom Spätmittelalter inspirierte Holzschnitte zeigen den Tod als Knochenmann, der Menschen aller Schichten zum Tanz fordert - vom Kaiser zum Koch, vom Papst zum Heiden. Dieselbe Drucktechnik, die Grieshaber für seine Grafiken nutzte, wendete er auch bei der Herstellung von Plakaten an und führte damit schon in den 1960er Jahren angewandte und freie Kunst zusammen. Erstmals sind die grafischen Serien HAP Grieshabers nun zusammen mit seinen Plakaten in einer Ausstellung und in einem Katalog zu sehen. Fundierte Textbeiträge der Ausstellungskuratoren am Folkwang bringen die wesentlichen Erkenntnisse auf verständliche Weise nahe. Die Publikation ist auch aus herstellerischer Sicht eine Freude! (Steidl)
