Der österreichische Aktionskünstler Günter Brus (Jahrgang 1938) zählt zu den radikalsten Vertretern des »Wiener Aktionismus«, dreimal hat er an der »documenta« teilgenommen. Für sein Lebenswerk erhielt er 1996 den Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst. Der Künstler nutzte seinen Körper sowohl als Medium, als auch als künstlerisches Material, um gesellschaftliche, politische und religiöse Tabus des westlichen Kulturkreises zu denunzieren. In Form von Skizzen, Filmen und Fotografien blieben diese Aktionen für die Nachwelt erhalten. Von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart wird in diesem retrospektiv angelegten Katalog das Werk des radikalen Künstlers abgedeckt. Die Entwicklung von frühen Gemälden zu den berühmten Aktionen und aktionistischen Zeichnungen wird chronologisch nachvollzogen. Außerdem enthält der Band zahlreiche Zeichnungen, Gemälde, Auszüge aus Künstlerbüchern, eine Auswahl der »Bild-Dichtungen« genannten Zeichnungen und Entwürfe für Bühnenbilder. In schöner Flexibroschur mit tadellosem Abbildungsteil und Werkliste. (Text engl.)