Im Werk Anselm Kiefers finden sich zahlreiche Bezüge auf Schriftsteller, Philosophen und Poeten. Die Verbindung zu Paul Celan ist dabei der komplexeste und intensivste Dialog mit der Vergangenheit, den Kiefer in seinen Arbeiten visualisiert. Celans untrennbar mit dem Gedächtnis an die Shoa verbundene Dichtung fand mehr als ein Vierteljahrhundert lang auf allen Ebenen Eingang in Kiefers Werk. So benannte er Arbeiten, sogar ganze Ausstellungen nach dem Werk Celans und übernahm verschiedene Metaphern aus Celans Bildwelt - Sand, Stroh, Haar und Asche - in die visuelle Wirklichkeit seiner Bilder. Die hervorragend ausgestattete, exzellent gedruckte Publikation beleuchtet detailreich das verschlungene Verbindungsnetz zwischen dem Maler und dem Dichter - eine Verbindung, die auch andere künstlerische und literarische Persönlichkeiten wie Ingeborg Bachmann und Joseph Beuys einschließt. Die umfassende Studie wird dem komplexen Thema in seiner Gesamtheit als auch in seinen einzelnen Komponenten in herausragender Weise gerecht. Englische Originalausgabe.