Ai Weiwei gilt als der bedeutendste chinesische Künstler der Gegenwart. Sein Projekt »Fairytale«, 2007 Publikumsmagnet der documenta in Kassel, machte ihn international berühmt: 1001 Chinesen ließ er für »fairytale« einfliegen; es war das größte Projekt, das je für die documenta konzipiert wurde. Gemeinsam mit den Architekten Herzog & de Meuron entwarf Ai Weiwei das Nationalstadion für die Olympischen Spiele 2008 in Peking, das sogenannte »Vogelnest«. Für die Produktion seiner Kunstwerke eignet sich Ai Weiwei zunächst Objekte an - chinesische Antiquitäten etwa oder spirituelle Artefakte -, um sie dann zu verändern. Mal übermalt er antike Tongefäße mit Industriefarben, mal verwandelt er 500 Jahre alte Tempelbalken in hölzerne Landkarten, oder er zertrümmert antike Urnen auf Steinplatten. So schafft Ai Weiwei neue Zusammenhänge und stellt pointiert die Frage, wie Altes und Neues nebeneinander bestehen kann, wie die neue Qualität von Tradition aussehen könnte und wie sich China zu sich selbst verhält. Ai Weiwei: »Vorhandenes in eine neue Richtung zu entwickeln, ist nicht nur interessant, sondern notwendig».