Die Sakralkunst der Renaissance entstand vor dem Hintergrund eines Spannungsfeldes, in dem die Bedürfnisse der kirchlichen Auftraggeber und der künstlerische Impuls, etwas Großartiges schaffen zu wollen, die Pole bildeten. Dieses Buch präsentiert religiöse Bilder aus dem 15. und 16. Jahrhundert und führt hin zu zwei entscheidenden Ereignissen des Jahres 1563. Einerseits: Auf dem Konzil von Trient, das den Beginn der Gegenreformation markiert, wurden Auflagen definiert, die die Freiheit der Maler und geistlichen Auftraggeber bei der Ausstattung der Kirchen beschnitten. Andererseits: Mit der Gründung der »Accademia del Disegno« in Florenz wurde symbolhaft der Status des Künstlers anerkannt, der etwas erschafft und nicht bloß Handwerker ist. Die Autorin verfolgt, wie einige der wichtigsten Künstler der italienischen Renaissance, die nicht unbedingt mit christlicher Kunst in Verbindung gebracht werden, trickreich durch das Paradox der »limitierten Freiheit« navigierten, um ihre neuartige Auffassung von Kunst durchzusetzen. (Text englisch)