Die Korrespondenz des französischen Malers Nicolas Poussin (1594-1665) ist von zentraler Bedeutung für die Interpretation seines künstlerischen Werkes. Die Briefe waren ein Selbstdarstellungsmittel, um Käufer zu binden, die Wirkung von Gemälden zu steuern oder ihnen politische Nebenbedeutungen einzuschreiben. Die Untersuchung gliedert die Briefe nach Themen, welche die Gegenüberstellung von Text und Bild ermöglichen und einen Eindruck von den Stilen, Überlegungen, Ansprüchen und Zwängen des Künstlers geben. Dabei lässt sich zeigen, ob und in welcher Weise die Gemälde durch Texte erklärt, ergänzt, angepriesen oder mit aktuellen Kommentaren versehen werden konnten; und umgekehrt, wie die Gemälde, im Sinne von Briefen, eine bestimmte Käuferschicht mit einer bestimmten Sprache an sich banden.