Hans Holbein (1497/98-1543) ist neben Albrecht Dürer der bedeutendste Vertreter der Renaissancemalerei nördlich der Alpen. Seine Darstellungen religiöser Themen waren ebenso gefragt wie seine überragenden Fähigkeiten als Bildnismaler, die im wesentlichen Holbeins Ruhm begründen. So verewigte er Erasmus von Rotterdam, den brillantesten Gelehrten seiner Zeit, oder auch den englischen König Heinrich VIII., für den Holbein als Hofmaler arbeitete. Sein Schaffen fällt in eine Zeit des politischen, religiösen und geistigen Umschwungs, in die Ära der Reformation und des Humanismus. In erster Linie zeugen Holbeins klare Kompositionen von der außerordentlichen Fähigkeit des Malers, die Natur präzise wiederzugeben. Gleichezitig gab er in seinen Werken jedoch individuelle, nicht selten von scharfsinnigem Witz geprägte Interpretationen der Wirklichkeit, in denen die facettenreiche Welt der Renaissance noch heute spannungsvoll auflebt.