Marianne Schneider legt einen Band mit »Materialien« zu Leonardos Herkunft, Lebensumständen und künstlerischer Entwicklung vor. Gesammelt sind Urkunden und Dokumente, Selbstzeugnisse des Meisters und Korrespondenzen, Verträge, Rechnungen und Aussagen von Zeitgenossen. Chronologisch nach Leonardos wichtigen Lebensabschnitten gegliedert und durch Kommentare zu einem schlüssigen Gefüge verknüpft, gelingt es der Autorin, die einzelnen Mosaiksteine des überlieferten und weit verstreuten Quellenmaterials zu einem authentischen biographischen Bild zusammenzusetzen. Aus Urkunden, Briefen, Rechnungen und anderen Quellen hat Marianne Schneider eine sinnvolle Auswahl getroffen. Besonders aussagekräftig im Hinblick auf Leonardos Karriere ist das berühmte Bewerbungsschreiben, mit dem sich der Künstler und Maschinenbauer beim Herzog von Mailand, Ludovico il Moro, bewarb. Zu seinen kunsttheoretischen Bemerkungen sind die »Gedanken zum Wettstreit unter den Künsten«, dem so genannten »Paragone« zu zählen. Die Listen, die Leonardo über alltägliche Gegenstände führte, bereichern unser Wissen über die Auftraggeber und Arbeitsbedingungen. Porträts der handelnden Personen, Skizzen und Autographe illustrieren diese ebenso ungewöhnlich wie aufschlussreiche Rekonstruktion von Leonardos Lebenslauf.