Ovids Verwandlungssagen haben die Bilderwelten der europäischen Renaissance entscheidend geprägt. In dem vorliegenden Buch wird eine Bildhandschrift der »Metamorphosen« vorgestellt, die bislang unbekannt geblieben ist. Mit 76 Zeichnungen handelt es sich um den umfangreichsten gezeichneten Zyklus der »Metamorphosen« überhaupt, der sich aus dem 16. Jahrhundert erhalten hat und der hier gänzlich faksimiliert abgebildet wird. Die Zuschreibung dieses Meisterwerks an den Humanisten und Archäologen Jean Jacques Boissard lässt nicht nur einen bemerkenswerten Zeichner der französischen Renaissance wieder greifbar werden, sondern bietet die seltene Gelegenheit, die Entstehung eines mythologischen Bilderzyklus als Dialog von Auftraggeber und gelehrtem Künstler zu rekonstruieren.