Malereien, Zeichnungen und Druckgrafik illustrieren das Genie und den Sinnenfreund Jan Gossart (ca. 1478-1532), den flämisch-niederländischen Wegbereiter am Übergag von der Gotik zur Renaissance. Als einer der Ersten machte er sich vom Norden auf den Weg nach Italien, um dort nach dem Vorbild der Antike zu studieren und zu schaffen. Vor allem die erotische Darstellung und der Akt hatten es ihm angetan: die Mythologie bietet ein Füllhorn an Darstellungsmöglichkeiten, und Gossart brachte von hier neue Motive für die Kunst des Nordens mit nach Hause. So gelang es ihm, die flämische Kunst in der Tradition eines Jan van Eyck in eine neuartige Richtung zu überführen und möglicher Weise hier schon den Weg eines Rubens zu ebnen. Das Buch zur New Yorker Ausstellung im »Met« ist auf jeden Fall ein Gewinn, erhellende Beiträge und ein herrlicher Bildteil verdeutlichen die immens wichtige Rolle, die Gossart für den weiteren Verlauf der Kunstentwicklung innehatte (Text englisch).
