Drei Jahrhunderte lang verehrte die Kunstwelt die Transfiguration Raffaels als »erstes und berühmtestes Gemälde der Welt«. Warum kennt das Gemälde heute kaum jemand, und warum hat die Mona Lisa Mitte des 19. Jh. seinen Platz eingenommen? Die Antwort ist einfach: Das einst »berühmteste Gemälde der Welt« konnte von der Kulturgeschichte trotz vieler namhafter Besprechungen, etwa von Goethe, Winckelmann, Hegel, Nietzsche oder Gombrich, bis heute nicht richtig gedeutet werden, sodass man es als ein stilistisch uneinheitliches Spätwerk ad acta legte.