Botticelli zählt neben da Vinci und del Verrocchio zu den wichtigsten Vertretern der italienischen Frührenaissance. Seine Gemälde verliehen den Ansprüchen, Idealen und Wünschen der wirtschaftlichen und kulturellen Elite seiner Zeit Ausdruck und Glanz, allen voran denen der Familie de« Medici. Botticelli hat die Malerei in weiten Bereichen entscheidend weiterentwickelt und mehr als vierzig Jahre lang über alle Krisen hinweg eine der bedeutendsten Werkstätten Italiens geleitet. Er war Mitbegründer der großformatigen Allegorie, er revolutionierte das Porträt, bereicherte das Altar- und Andachtsbild um neue Konzepte und entwickelte eine eigene Dramatik der Bilderzählung. Rehm befragt die vielfältigen Quellen aufs Neue und deckt die Widersprüche zu Giorgio Vasaris erstmals 1550 erschienenen Vita Botticellis auf, die bisher als maßgebliche Quelle galt. Zahlreiche Zeitgenossen, Politiker, Prediger, Poeten, Kaufleute, Kunstagenten, Künstlerkollegen und Botticellis Bruder Simone kommen zu Wort. Es entsteht ein höchst lebendiges Bild einer prominenten Künstlerpersönlichkeit der Renaissance und ihrer Position in der Florentiner Gesellschaft.