Claude Lorrain war ein unerreichter Meister in der Wiedergabe von Licht und feinsten atmosphärischen Nuancen. »Alle kennen seine Bilder, obwohl viele den Namen Claude Lorrain noch nie gehört haben«, hat die FAZ ermittelt. »Im Claude Lorrain erklärt sich die Natur für ewig«, begeisterte sich Goethe 1818 für die Landschaftsbilder des französischen Barockmalers Claude Lorrain (ca. 1600-1682). Dieser wird zu Recht der Vater der europäischen Landschaftsmalerei genannt. Er schuf auf der Grundlage genau beobachteter Naturstudien vor allem der römischen Campagna arkadische und zeitlos klassische Ansichten, oft mit biblischen oder mythologischen Szenen. Lorrains in weiches Licht getauchte ideale Landschaften begeisterten schon früh die Romreisenden speziell von der britischen Insel, sodass viele seiner Werke sich heute in britischen Sammlungen befinden und der englische Landschaftsgarten entscheidend von seiner Ästhetik geprägt wurde. Zum Schutz vor Raubkopien seiner Gemälde schuf er gezeichnete Kopien in sein Liber Veritatis, welches als autonomes Kunstwerk Ausdruck dafür ist, dass er seine Zeichnungen und Druckgrafiken als den Gemälden gleichrangig verstand.